An diesem Morgen geht es direkt nach dem Sonnenaufgang gegen 7:30 Uhr zu Fuß von der Mission Street in Richtung Nord-Osten zum Pier 33. Auf dem Weg dorthin geht es zweimal steil bergauf und bergab. Dies ist im Vergleich zu anderen Städten für San Francisco typisch, weil die Innenstadt aus vielen extrem steilen Bergabschnitten besteht, für die man etwas Kondition mitbringen sollte. Trotzdem empfiehlt sich die Reise zu Fuß, um die vielen unterschiedlichen Viertel auf dem Weg zum Meer kennenzulernen. Wir durchqueren China-Town, wo plötzlich eine ganz andere und eigene kleine Welt entsteht. Das ist auch das besondere Flair der Stadt. Etwas weiter kurz vor dem Meerzugang wird alles sehr edel. Die Schneise zwischen arm und reich wird hier innerhalb von wenigen Metern sehr deutlich und zieht sich durch die Innenstadt. Am Pier werden wir per Fähre in ca. 15-20 Minuten nach Alcatraz gebracht. Tickets hierfür haben wir vorher gebucht. Die Überfahrt kostet pro Person hin und zurück 45 Dollar. Auf der Insel gibt es einige Regeln zu beachten. Es herrscht Alkohol-, Rauch- und Essensverbot in den Gefängnisabschnitten. Zudem dürfen keine Gegenstände hin und von der Insel weggebracht werden. Von der Fähre aus hat man einen traumhaften Blick auf den Hafen und einen Teil der Innenstadt von San Francisco inklusive Golden Gate Bridge und Alcatraz. Die Insel kann man frei über die ausgeschilderten Wege begehen. Hauptteil ist dabei der Gefängnistrakt bei dem man Audioguides in sämtlichen Sprachen (auch deutsch) holen kann und sich dann per Audioführung durch die Hallen bewegen kann. Hier gibt es vieles historisches zu berichten und man erfährt Details zu den Ausbruchsversuchen, zu den unterschiedlichen Gefängnisabschnitten und der Arbeit auf Alcatraz. Nach ca. 3 Stunden nehmen wir die Fähre zurück. Diese verkehrt im 30 Minuten Takt zurück an Land. Dort angekommen schauen wir uns den berühmten Pier 39 an mit Ausblick auf die Robben, die sich vor dem Pier sonnen. Allgemein sind die Temperaturen in San Francisco wieder deutlich wärmer und wir haben ca. 22-25 Grad. Ansonsten besticht der Pier 39 durch viele Souvenierläden und kleine Restaurants bei denen man verweilen kann. Die Preise sind allerdings der Umgebung angepasst und hier deutlich höher. Zurück geht es mit einer der legendären Cable Car Bahnen. Diese muss man jedoch erst einmal finden, weil es kein offizielles Netz gibt. Wir laufen also erst einmal wieder bergauf und finden dann einen Onlineplan, bei dem wir feststellen, dass die Cable Car Bahn vom Meerzugang wieder bis in die Innenstadt fährt. 7 Dollar kostet eine Fahrt mit der Bahn. Diese lohnen sich jedoch in jedem Fall. Unsere Empfehlung ist es einen Stehplatz rechts oder links von dem Lokführer zu nutzen. Es ist wirklich ein besonderes Erlebnis mit dieser historischen Bahn zu fahren. Zurück in der Stadt geht es früh ins Hotel, da unser Flug morgen früh bereits 7:08 Uhr geht. Das Hotel bietet dafür einen Shuttleservice an, welchen wir für 16 Dollar pro Person auf 4 Uhr morgens bestellen.
Am nächsten Morgen geht es über Charlotte zurück nach Frankfurt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es 2 Wochen mit vielen Erlebnissen und Eindrücken waren. Man sollte sich voll und ganz auf die USA einlassen, das Handy ruhig auch mal länger ruhen lassen und abschalten. Einige Dinge sind nach wie vor gewöhnungsbedürftig und sollten an dieser Stelle nochmal erwähnt werden: So zum Beispiel das viele Eis in den Getränken, das gratis Nachfüllen von Getränken in Restaurants, gratis Wasser in Restaurants, das Abbiegen an Kreuzungen nach dem Motto weg zuerst da war darf fahren, die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Straßen, die extremen Höhen- und Temperaturenunterschiede in den unterschiedlichen Regionen (wir hatten von -10 Grad bis +40 Grad alles dabei), das extrem günstige Nahverkehrsnetz, die unendlichen Weiten in der Landschaft, das manuelle Schalten in den Autos, das ganze süße aber leckere Zeug an allen Ecken oder das teilweise extreme Gefälle zwischen arm und reich. In jedem Fall möchte ich diese Reise jedem ans Herz legen, der sich für die USA interessiert. Man lernt hier in 2 Wochen so viel unterschiedliche Regionen mit so viel unterschiedlichen Faktoren und Gegebenheiten kennen, wie kaum woanders im Land. Es war einfach faszinierend und sehr inspirierend.








