Ostseeküstenradweg – Teil 2 – Etappe Wismar – Rostock

Die Innenstadt von Wismar ist von der Jugendherberge aus leicht zu Fuß erreichbar. Der Weg führt durch einen Parkabschnitt, gegessen wird direkt am Hafen im Brauhaus. Hier gibt es eigenes Bier und ein deftiges Schnitzel. Danach ist ein Spaziergang entlang des Hafens und durch die schmalen Gassen der Altstadt empfehlenswert. Wismar bietet hierfür das typische Flair einer Hansestadt. 

Am nächsten Morgen führt der Radweg die ersten 10 Kilometer Stadt auswärts – davon ca. die Hälfte durch Industrieviertel. Direkt nach dem Egger Werk geht es nach links an durch eine Grünanlage und ein Wakdstück. Danach geht es weiter entlang der Hauptstraße Mit einem Blick nach links kann man bereits kurz vor Groß Strömkendorf Teile der Insel Pöhl erkennen. Dort angekommen geht der offizielle Teil auf der Insel weiter. Ich entscheide mich dazu über den Insel Damm zu fahren und bin erstaunt über das Zusammenspiel von Ostsee, Moor, Bäumen und zahlreichen Vögeln. Dies gepaart mit der Sonne die über Wismar im Hintergrund auf halber Höhe steht ist spektakulär. Ich verweile  etwas auf dem Damm und fahre dann in den ersten Ort Fährdorf.

Auf der Insel entscheide ich mich für die kleine Runde über Niendorf nach Schaugarten und zurück an der Ostsee entlang nach Fährdorf. Die Insel ist sehr ruhig und von klassischen Fischerdörfer geprägt. Zurück über den Damm geht es weiter Richtung Norden. Bis zum Salzhaff kurz vor Rakow geht es meist bergauf und an der Straße entlang. Dieser Teil ist relativ unspektakulär und eher langweilig. An und zu finden sich jedoch nette kleine Cafés direkt am Radweg ode auch Eckpunkte wie z.B. eine Windmühle. 

Ab Roggow geht es bis ins Ostseebad Rerik zum großen Teil wieder bergab. Rerik besticht durch einen typischen Ortskern eines Bades, allerdings alles etwas ruhiger und nicht zu überlaufen – mag natürlich auch an der Jahreszeit liegen. Der Hafen bietet einen traumhaften Blick auf das offene Meer.

Von Rerik in Richtung Kühlungsborn empfehle ich die Alternativroute über Meschendorf. Dort kommt man direkt an der Steilküste entlang und muss auf dem teilweise vorhandenen Sandweg zwar das Rad schieben, aber wird dafür mit einem direkten Zugang zum Strand belohnt.

Kühlungsborn hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem teuren Ort mit vielen gehobenen Hotels und Ferienwohnungen entwickelt. Der Ort ist überlaufen (selbst noch in der Nebensaison, da mag ich mir nicht vorstellen, wie die Monate Juli oder August aussehen…) und zieht sich extrem lange von Kühlungsborn West nach Kühlungsborn Ost. Die direkten Küstenwege sind für Radfahrer gesperrt, man muss versetzt hinter einem Waldstück fahren und bekommt vom Strandabschnitt und der Ostsee nicht viel mit. Das einzige Mal mit Ostsee Zugang ist auf Höhe der Seebrücke. Direkt nach Kühlungsborn wechselt der Radweg dann wieder hinter die Dünen der Ostsee Küste. Dort geht er weiter entlang durch einen 5 km langen Waldabschnitt bis Heiligendamm. Hier das gleiche Bild. Der Ortskern und die Küste sind nur für Fußgänger erreichbar, dazwischen liegt ein Kurbad, der zu umfahren ist und zahlreiche leerstehende Villen runden das Gesamtpaket ab. Von Heiligendamn nach Börgerende fährt man auf Asphalt hinter der Düne. Dann geht es nach oben auf die Düne mit Ostsee Blick. Es folgt ein traumhafter Abschnitt mit Steilküste, zunächst hinter einigen Büschen und Bäumen und danach direkt auf der Steilküste. Hier besteht Gefahr, dass man abstürzt. Zahlreiche Schilder weißen darauf hin. Sand und Schotter bilden die Weg Beschaffenheit. Kurz vor Nienhagen geht es in den vom Forst geschaffenen Gespensterwald. Es wird richtig dunkel. Ein atemberaubendes Erlebnis, links die Ostsee mit der Steilküste, rechts ein immer dichter werdender Wald ohne Ausgang der in Dunkelheit endet. Dazu schmale Trail mit Wurzeln. Auf der Steilküste kann man anhalten und den tollen Blick genießen. Ich verweile fast 1 Stunde und bin sichtlich begeistert.  Eine absolute Empfehlung. Diesen Ort muss man einfach gesehen haben. 

Es folgt Nienhagen auf der Höhe der Steilküste. Ein kleiner Ort, der alles hat, was das Herz begehrt. Von dort aus kann man direkt zu Steilküste nach unten gehen oder den Panoramablick beim Fischbrötchen von weiter oben genießen. 
Ein wahrer und unterschätzter Geheimtipp!

Nach Nienhagen geht es bis kurz vor Warnemünde im Wald auf der Steilküste weiter. Ein toller Abschnitt mit Waldweg, kleinen Imbissbuden auf ca. allen 3-4 Kilometern und dem Flair der Ostsee von der linken Seite. 
Kurz vor Warnemünde endet der heutige Abschnitt bei der Unterkunft in Rostock. 

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