Am nächsten Morgen fahre ich die Nebenroute direkt durch den Nationalpark, die sich als großer Fehler entwickelt. Nach knapp 35 km kommen letzte Häuser und eine private Tankstelle, gegen die ich mich entscheide, da angeblich im nächsten Ort eine Shell ist. Die Straße entwickelt sich danach zu einer 30 km langen Schlagloch Strecke die in einem kleinen Industrieort endet. Hier ist leider der Tank fast leer und die Shell nicht vorhanden, ein weiterkommen unmöglich. Nun heißt es klingeln und die netten Finnen um Hilfe bitten. Das erste Pärchen erklärt mir, dass die nächste Tankstelle 45 km weg ist und bietet mir an mich zu fahren, falls der Sprit nicht reicht. Das zweite Bauernpärchen zapft mir schließlich nach einigen Übersetzungstaten von Google aus ihrem Wohnwagen 7 Liter Diesel ab. Dafür gibt es eine Flasche Wein von der Mosel und 25 Euro auf die Hand. Wöhrend des Zapvorgangs gibt es Was ein freundliches und hilfsbereites Volk – in Deutschland wäre die ganze Sache undenkbar.
Im nächsten Ort tanke ich voll und lege nach all der Aufregung noch einen Stop im Lapland Hotel Luostotunturi (Pyhötunturi Nationalpark), wo es ein fabelhaftes Essen gibt. Dann geht es entlang der E63 bis zum einem Abzweig am Takkuselkä See weiter. Hier ist eine Vogelbeobachtungsstation mit Hochsitz an dem ich die Nacht bei einem Feuer und traumhaftem Blick verbringe. Im Allgemeinen sei gesagt, dass sich die Natur in Lappland grundlegend geändert hat – viele Birken und Kiefern und endlose Seen- und Waldabschnitte bereichern den Weg.